Samstag, 24. März 2012

Radio Hamburg schießt sich ein Eigentor

Wo führt der Weg hin? © F. Rasch
Der Hamburger SV steckt im Abstiegskampf der Bundesliga. Für einen HSVer keine einfache Zeit. Seit Gründung der Liga war der Verein immer erstklassig. Nun droht der erste Abstieg. Radio Hamburg sah das als Anlass die HSV-Hymne umzudichten.

Die Hansestadt Hamburg stellt mit dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli zwei Fußballvereine in den höchsten zwei Profiligen. Pauli ist zweiklassig, der HSV erstklassig. Kein anderer Verein in Deutschland ist länger in der Bundesliga als der HSV. Aktuell stecken die Rothosen im Abstiegskampf der 1. Liga. Ein sehr ungewohntes Gefühl für die Anhänger des Vereins.

Der HSV ist als einziger Verein der Fußball-Bundesliga erstklassig. Der HSV ist der Liga-Dino. Spielen die Hanseaten auch in der nächsten Saison noch in der höchsten deutschen Spielklasse? Klar ist, dass es eng wird mit dem Klassenerhalt wenn nicht bald Siege folgen werden. Am Freitag verlor der HSV das Gastspiel in Wolfsburg mit 1:2 und rutscht in der Tabelle weiter nach unten.

Für Moderator Horst von Radio Hamburg war die aktuelle Situation des HSV Grund genug die HSV-Hymne „Hamburg meine Perle“ in einen Zweitligasongtext umzudichten. Die Aktion des Moderators kam bei den HSV-Anhängern gar nicht gut an. Horst erhielt über Facebook Morddrohungen von HSV-Fans und wurde beleidigt. Nun solle ein Leibwächter für die Sicherheit von Horst sorgen.

Eine unnötige Aktion von Radio Hamburg

In der vergangenen Woche stellte Radio Hamburg-Moderator Horst, gemeinsam mit John Ment, seine Zweitligahymne in der „Morning Show“ vor. Horst dichtete die aktuelle HSV-Hymne um und traf damit einen empfindlichen Nerv vieler HSVer. Als ehemaliger HSV-Medienpartner des HSV, hätte sich Radio Hamburg die Aktion sparen sollen. Eine absolut unnötige Aktion des Senders.

Neben den an Horst (der Pauli-Fan ist) gerichteten Drohungen auf Facebook, wird die Aktion noch ein Nachspiel für den Radiosender haben. Lotto King Karl hat seinen Anwalt wegen Urheber-Rechtsverletzung eingeschaltet. „Ich bin überrascht, dass man so mit Urheber-Rechten umgeht. Zumindest hätte man mal fragen können“, sagte der Sänger gegenüber der BILD-Zeitung.

Aber auch die Anhänger des Zweitligisten Erzgebirge Aue sind sauer auf Horst von Radio Hamburg. In dem Lied singt Horst: „Wenn du aus Aue kommst, sind deine Eltern wohl Geschwister...“ Aues Oberbürgermeister Heinrich Kohl will sogar medienrechtliche Schritte gegen den Sender prüfen. Sollte es wirklich zu Klagen kommen dann könnte es teuer werden.

HSV-Fans boykottieren Radio Hamburg

Unabhängig von den drohenden Klagen, hat Radio Hamburg durch die Aktion von Horst zahlreiche Hörer verloren. Ein Großteil der HSV-Anhänger will den Sender künftig boykottieren. Klar ist, dass der Sender aufgrund des Songs einige treue Radiohörer verloren hat. Horst sagt gegenüber der BILD: „Die Hymne ist lustig gemeint. Sie soll den HSV anspornen.“ (fr)

Der Songtext: "Wenn du aus Aue kommst, sind deine Eltern wohl Geschwister. Wenn du aus Dresden kommst, verstehen wir kein Wort von deinem Lied. Wenn du aus Aachen kommst, bist du nur im Duden Erster. Kommst du aus Ingolstadt, weiß ich nicht mal, wo das liegt. Wenn ich weit, weit weg bin ob in Cottbus oder Paderborn, Dann denke ich "Hamburg meine Perle" und singe "horn sweet Horn". Oh, Hamburg, meine Perle Du wunderschöne Stadt Die zweite Liga ist mein Leben Du bist die Stadt auf die kann, auf die ich kann..."

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