Donnerstag, 2. Oktober 2014

40 Jahre Köhlbrandbrücke: Von Neuhof zur Köhlbrandbrücke

Köhlbrandbrücke © Stativmomente
Seit nunmehr 40 Jahren, seit dem 23. September 1974, verbindet die Köhlbrandbrücke den Stadtteil Wilhelmsburg mit der A7-Anschlussstelle Waltershof. Aber nicht alle Menschen in der Hansestadt haben sich damals über den Bau der Brücke gefreut. 

Seit nunmehr 40 Jahren ist die Köhlbrandbrücke ein Bestandteil der Hamburger Skyline und eine besonders wichtige Verbindung für die Wirtschaft. Ohne die Brücke über die Elbe könnten viele logistische Aufgaben im Hamburger Hafen nicht bewältigt werden und zahlreiche Unternehmen hätten sich nicht in der Hansestadt niedergelassen.

Für Verbindungen in Hamburg ist die Köhlbrandbrücke unverzichtbar. Eine zweite Traverse gibt es nicht. Das vor 40 Jahren eröffnete „Jahrhundertbauwerk“ bringt heute allerdings einige Nachteile mit sich. Die Schiffe werden größer und die LKW`s immer schwerer. Daher reichen die Dimensionen der Köhlbrandbrücke nicht mehr aus.

Die großen Containerschiffe kommen nicht mehr unter der Brücke hindurch. Das HHLA-Containerterminal in Altenwerder ist für einige Schiffe nicht erreichbar. Hinzu kommt, dass die Köhlbrandbrücke täglich von gut 36.000 Fahrzeugen passiert wird. 12.000 dieser Fahrzeuge sind LKW`s. Die Belastung ist höher als ursprünglich kalkuliert.

Wie lange wird die Brücke halten? Der Hamburger Senat geht davon aus, dass die Elbüberquerung noch 20 bis 30 Jahre genutzt werden kann. Um die Brücke besser überwachen zu können, wurde 2011 eine elektronische Waage in der Fahrbahn montiert, durch die die tägliche Transportlast der Köhlbrandbrücke genau überprüft werden kann.

Von Neuhof zur Köhlbrandbrücke

Dort wo heute die Köhlbrandbrücke steht befand sich einst das Wohngebiet Neuhof. Neuhof war zwischen 1600 und 1900 ein kleines Dorf mit etwa 400 Einwohnern. Die Menschen in dem Ort lebten in erster Linie von Landwirtschaft und der Fischerei. Ab 1900 wurde Neuhof im Rahmen der Hafenentwicklung immer weiter verändert.

Im Laufe der Zeit wurde Neuhof als Industriegebiet erschlossen. Mit der wachsenden Industrie siedelten sich in Neuhof immer mehr Arbeiter und Betriebe an. Es entstand zunehmend mehr Wohnraum. Es entstand ein neuer Stadtteil mit großen Wohnblöcken, zahlreichen Kleingärten, Sportvereinen, Ärzten, Kino, Kneipen und Geschäften.

Die Einwohnerzahl von Neuhof wuchs auf etwa 3.000 Menschen an. Bis die Stadt Anfang der 1970er-Jahre auf einen industriellen Flächennutzungsplan setzte und Neuhof dadurch zunehmend an Lebensqualität verlor. Vor allem der für die Wirtschaft wichtige Bau der Köhlbrandbrücke sorgte für massive Veränderungen in Neuhof.

Der Bau des „Jahrhundertbauwerks“ dauerte vier Jahre. 1974 wurde die Brücke eingeweiht und eröffnet. Viele Neuhofer verließen zu dieser Zeit den Ort. Es blieben nur noch wenige Arbeitsmigranten aus Italien und der Türkei, ehe die Sturmflut von 1976 Neuhof unbewohnbar machte. 1979 wurde die Siedlung Neuhof komplett abgerissen. (fr)

1 Kommentar:

  1. Wunderbar, dass sie bleibt. Wir freuen uns am Tag der Deutschen Einheit auf den KÖHLBRANDBRÜCKENLAUF 2014!

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