Mittwoch, 2. September 2015

Nazi-Demo in Hamburg geplant

Polizeieinsatz. © Nina Weickert
Rechtsextremisten haben dazu aufgerufen am 12. September an einer Demo in Hamburg teilzunehmen. Mehrere tausend gewaltbereite Demonstranten wollen der Einladung zum „Tag der deutschen Patrioten“ folgen. Nun wurde zur Gegendemo aufgerufen.

Die Hamburger Polizei bereitet sich auf den 12. September vor. Für diesen Tag haben Rechtsextremisten eine Demonstration in Hamburg angekündigt. Die Polizei rechnet für den 12. September mit mehreren tausend gewaltbereiten Demonstranten die hier ihren Frust freien Lauf lassen wollen. Aufgrund dieser Annahme haben die Hamburger Beamten Verstärkung aus anderen Bundesländern angefordert.

Nach Informationen der „MOPO“ hat die Hamburger Polizei bei alle anderen 15 Bundesländern und der Bundespolizei Verstärkung für den 12. September um Verstärkung gebeten. Insgesamt wurden 38 Hundertschaften angefordert. Ob Hamburg die gewünschte Verstärkung bekommt ist allerdings fraglich, da einige Hundertschaften der Bundespolizei im bayrischen Grenzgebiet unterwegs sind.

Der Polizei steht am 12. September voraussichtlich vor einer schweren Aufgabe. Die Organisatoren der Demonstration am „Tag der deutschen Patrioten“ haben der Hamburger Innenbehörde per Video mitgeteilt: „F...t euch. Wir wollen eine faire Demonstrationsroute, dann behandeln wir euch auch fair, dann gibt es keine Randale“, sagt der Polizeibekannte T. De Vries in der Videobotschaft.

Hintergrund: Die Innenbehörde hatte den Rechtsextremen einen Marsch durch die Hamburger Innenstadt untersagt und Ihnen eine Route durch Billstedt empfohlen. Damit waren die Organisatoren der Demo nicht einverstanden und teilten ihren Unmut jetzt per Videobotschaft mit. Die Polizei richtet sich auf schwere Krawalle ein.

Zusätzlich erschwert wird die Situation um die Demonstration am 12. September durch einen geplanten Aufmarsch von Nazi-Gegnern. Darunter werden auch zahlreiche Lichtextremisten sein und die Stimmung weiter anheizen. Im Internet findet bereits ein Aufruf statt: „Kommt alle nach Hamburg – 12.9. bundesweiter Pflichttermin.“ Somit ist auch hier mit mehreren tausend Demonstranten zu rechnen.

FC St. Pauli- und HSV-Fans gegen Nazi-Demo

Deutlich sinnvoller ist es ein anderes Zeichen gegen die geplante Demonstration zu setzen. So haben es rund 60 FC St. Pauli- und HSV-Fans am Dienstagabend gemacht. Die „MOPO“ berichtet, dass sich abends gegen 22.30 Uhr die Anhänger beider Vereine an der Kunsthalle versammelt haben um gemeinsam ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus zu setzen.

Neben den Fahnen beider Hamburger Profi-Klubs waren Schilder und Aufschriften wie „Kein Mensch ist illegal“ und „Nazis raus“ zu lesen. Der gemeinsame Protest richtet sich gegen die geplante Nazi-Demo am 12. September. Kein Hamburger Bürger möchte gewaltbereite und rechtsextreme Menschen in der Stadt haben. (fr)

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