Sonntag, 18. Juni 2017

Blåvand – von der Fischerei zum Tourismus

Am Strand. © Frank Rasch
Wie vergangene Woche bereits berichtet wollen wir uns in diesem Sommer verstärkt mit der dänischen Westküste beschäftigen und diese unseren Lesern näher vorstellen. Ein Ort der dabei vielen geläufig sein sollte ist Blåvand und die nähere Umgebung des Ortes.

Der Ortsname Blåvand wurde erstmals als „Blaauande“ im Jahr 1664 erwähnt und zählt damit eher zu den jüngeren Orten Dänemarks. Der ursprüngliche Name „Blaauande“ bedeutet so viel wie „das dunkle Wasser“. Früher waren die Einwohner fast ausschließlich in der Fischerei oder der Landwirtschaft tätigt. Mit dem Bau des Hafens in Esbjerg änderte sich das allerdings ab Ende des 19. Jahrhunderts.

Durch den Rückgang der Fischerei wurde in Blåvand verstärkt auf die Landwirtschaft gesetzt. Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz entwickelte sich der Ort immer mehr zu einem beliebten Ferienziel der Dänen. Früher war die kostspielige Fahrt nach Blåvand allerdings fast ausschließlich den wohlhabenden dänischen Großstädtern vorbehalten. Ab 1907 wurden die ersten Sommerhäuser gebaut.

In den 1930er-Jahren wurden zwischen Oksby und Blåvandhuk die ersten Ferienhäuser errichtet. Nach dem Krieg ging es dann ganz schnell. An vielen Orten in Blåvand entstanden Sommerhäuser und der Tourismus nahm deutlich zu. Die Zahl der Landwirte war rückläufig und alte Bauernhöfe wurden zu Ferienhäusern umfunktioniert.

Weniger als 200 Einwohner

Nach dem Bau des ersten Leuchtturms in Blåvandhuk 1888, die Anfänge von Blåvand-Radio im Jahr 1914 und die Militärgebiete in der Kallesmærsk Hede, veränderte sich allmählich die Gemeinschaft innerhalb der Bevölkerung Blåvands. Die Steuereinnahmen innerhalb der Kommune aus der Landwirtschaft wurden weniger und die Steuerzahlungen aus anderen Berufsgruppen nahmen deutlich zu.

Blåvand zählt heute als dänisches Nordseebad, gehört zur Kommune Varde, und ist in erster Linie ein Ferienort, was sich auch bei der Zahl der Einwohner zeigt: Die offizielle Einwohnerzahl Blåvands liegt heute bei nicht mal 200 Menschen. Viele der Beschäftigten im Ort wohnen im Umland. In Blåvand gibt es mehr als 2.000 Ferienhäuser, die teilweise das ganze Jahr über von Urlaubern bewohnt werden.

Ein Dank nach Varde und Blåvandhuk

Es lohnt sich nicht nur im Sommer in Blåvand ein Ferienhaus zu mieten. Welches Haus das richtige ist, dass muss man für sich selbst schauen. Jedes Haus hat seine ganz eigenen Attraktionen. Die Zahl der Ferienhausvermieter in Blåvand ist enorm. In nächster Zeit werden wir uns mal damit beschäftigen, welche Ferienhausanbieter in den sozialen Netzwerken besonders gut von Reisenden bewertet wurden.

Ein großer Dank für die vielen nützlichen Informationen, die wir hier in dem Beitrag nutzen konnten, gilt den Mitarbeitern des Leuchtturms in Blåvandhuk und dem Museum in Varde, durch die es uns gelungen ist eine deutsche Ausgabe des Buchs „Blåvand“ von Palle Uhd Jepsen und Mariann Ploug, zu beschaffen. Dieses etwa 260 Seiten starken Buch mit vielen schönen Fotos können wir sehr empfehlen. (fr)

Das alte Gebäude von Blåvand-Radio. © Frank Rasch
Eine frühere Seenotrettungsstation. © Frank Rasch
Der neue Leuchtturm von Blåvandhuk wurde 1900 fertiggestellt. © Frank Rasch
Historische Bauernhöfe als Ferienherberge. © Frank Rasch
Weitere Blåvand-Artikel und Fotos werden noch folgen...

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